Technischer Support Scam – Microsoft ruft Sie nicht an!

Mann bekommt Fehlermeldung auf Computer angezeigt

Durch Telefonanrufe oder gefälschte Warnhinweise versuchen vermeintliche Mitarbeiter des technischen Supports von Microsoft, Zugriff auf Ihren Computer zu erhalten. Die Betrüger setzen dabei auf Angstmacherei, um die Nutzer zu unnötigen Support-Dienstleistungen zu verleiten.

Das Vorgehen der Betrüger

Seit Jahren versuchen betrügerische Personen, sich als Mitarbeiter des technischen Supports auszugeben, um Zugriff auf die Computer der Verbraucher zu erhalten. Sie rufen die Nutzer an und behaupten, dass der Computer von Viren befallen sei. Insbesondere seit der Einstellung des Supports für Windows 7 argumentieren die Betrüger, dass das Betriebssystem vor Schäden geschützt werden müsse oder sie bei der Umstellung auf eine neuere Windows-Version behilflich sein könnten.

Es kommt vor, dass die Betrüger die Nutzer auffordern, Prepaid-Guthaben über Online-Plattformen zu erwerben und die entsprechenden Codes weiterzuleiten. Die Betrüger kommunizieren meist in Englisch oder gebrochenem Deutsch und versuchen mittlerweile auch über E-Mails, infizierte Webseiten oder Pop-Ups Kontakt aufzunehmen.

Nutzer berichten, dass die Betrüger dazu auffordern, den Befehl „assoc“ einzugeben, um vermeintliche Probleme zu beheben. Das angezeigte Tool zeigt eine Zeile an, die zur angeblichen Verifizierung beitragen soll: {888DCA60-FC0A-11CF-8F0F-00C04FD7D062}. Unbekannt ist vielen Nutzern, dass diese Zeile auf allen Systemen identisch ist und nicht der Verifizierung dient.

Falsche Warnhinweise

Es gab vermehrt Beschwerden über gefälschte Warnhinweise auf Computern, die wie Sicherheitswarnungen von Windows aussehen. Diese fordern die Nutzer auf, sofort den Microsoft-Support zu benachrichtigen. Angebliche Mitarbeiter drängen die Nutzer dann dazu, bis zu 400€ für ein Softwarewartungspaket gegen Viren zu zahlen und gewähren über Fernwartung Zugriff auf den Rechner. Diese Sicherheitswarnungen sind oft beim Surfen im Internet zu sehen und stellen lediglich Werbeeinblendungen dar, keine echten Sicherheitshinweise.

Support Scam

Diese Betrugsmasche wird als „Tech Support Scam“ bezeichnet. Statt echtem Support erwartet die Nutzer eine betrügerische Masche. Wenn die Nutzer ein Programm installieren, um den Betrügern Zugriff auf den PC zu geben, handelt es sich möglicherweise um einen Trojaner oder andere Schadsoftware. Dadurch können sensible Daten abgerufen und gespeichert werden, und der Computer wird oft gesperrt, bis ein bestimmter Betrag gezahlt wird.

Grundsätzlich: Geben Sie niemals unbekannten Personen Zugriff auf Ihre Daten und geben Sie keinesfalls Passwörter weiter! Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter die echten Support-Nummern kennen und im Notfall wissen, an wen sie sich wirklich wenden müssen.

Wie Sie sich schützen können

Microsoft schickt unaufgefordert keine E-Mails an Nutzer. Darüber hinaus fordern keine Mitarbeiter Sie dazu auf sensible Inhalte, wie persönliche oder finanzielle Daten, weiterzugeben. Sollten Sie doch einmal einen Anruf von den Scammern erhalten, ist dazu geraten, dass Gespräch sofort zu beenden. Auf vermeintliche Warnhinweise im Internet oder in einer E-Mail sollte man nicht reagieren und auch keine Anhänge herunterladen.

Wenn eine Nachricht erscheint, die dazu aufruft eine bestimmte Nummer anzurufen, sollten Sie dies stets ignorieren. Fehler- und Warnmeldungen von Microsoft enthalten niemals Telefonnummern.

Private Daten sollten in keinem Fall herausgegeben werden.

Fremdsoftware sollte ebenfalls in keinem Fall auf dem Computer, Smartphone oder Tablet installiert oder erworben werden. Laden sie Software nur von den Websites offizieller Microsoft-Partner oder aus dem Microsoft-Store herunter.

Das können sie tun, wenn die Betrüger bereits Zugang erhalten haben

Sollten Sie doch einem angeblichen Support-Mitarbeiter Zugang auf ihrem Endgerät gewährt haben, trennen Sie dieses unverzüglich vom Internet und lassen Sie es von einem Experten prüfen. Anschließend sollten Sie unverzüglich alle Passwörter und Zugangsdaten ändern, damit die Betrüger darauf keinen Zugang mehr haben.

Lassen Sie sich nicht von Drohungen irritieren oder einschüchtern. Drohungen werden von den Betrügern meist eingesetzt, um Sie zu einer unüberlegten Handlung zu drängen und ihnen keine Zeit zum Nachdenken zu lassen. Bleiben Sie ruhig und gehen Sie auf die Drohungen nicht ein.

Sind Sie von einem solchen Betrugsfall betroffen, melden Sie sich bei der Polizei. Zusätzlich bietet Microsoft ein Formular an, um Betrufsversuche zu melden. Auch wenn sie nicht auf die Masche hereingefallen sind, kann es helfen die Nummer an die Polizei weiterzugeben.